Andrea Häller ist der Martin Rauch der Bergbauern.
Er kann die gegnerischen Stürmer stoppen, aber nicht überspurten.
Erwarte vorbildlichen Einsatz in jedem Training und jedem Spiel.
Andrea Häller könnte in keinem anderen NLA-Team als dem HC Davos spielen. Wir haben ihn schon als einen in Viagra gebadeten Saurier bezeichnet - und er ist im Laufe der letzten Saison nicht beweglicher geworden. Der hüftsteife Haudegen ist auch sonst ein Saurier, ein Wesen aus einer anderen Zeit: Er ist der einzige Davoser Feldspieler, der 1988/89 noch den Abstieg aus der NLA und ein Jahr später die Relegation in die 1. Liga miterlebt hat. Dann wechselte er ins Unterland zum Erstligisten Dübendorf, und dort taxierte ihn Trainer Bengt Ericson (der im Herbst 1998 ein kurzes Gastspiel in Kloten geben sollte) als nicht erstliga-tauglich. Als Davos wieder an der Schwelle zur NLA stand, kehrte Häller zurück und ist seither aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Häller ist der defensivste Defensivverteidiger der Liga. Das Spiel kann Häller nicht lesen, der eishockeytechnische Legastheniker orientiert sich dafür an einem Gegenspieler. Wenn er den erst einmal fixiert hat, lässt Häller ihn im Verteidigungsdrittel der Davoser nicht mehr frei herumlaufen.
Er weiss um seine Grenzen und überschreitet sie nicht - das macht ihn trotz seiner technischen und läuferischen Limiten zum zuverlässigen Mannschaftsspieler. Er ist mit seinem Engagement und seinem Fleiss auch in jedem Training ein Vorbild, dazu pflegeleicht und mit seiner volkstümlichen Art beliebt bei den Mitspielern. Er macht nach wie vor von Jahr zu Jahr kleine Fortschritte. Spielerisch mag sein Einfluss gering sein, doch Spieler wie Häller sind für die Chemie einer Mannschaft von unschätzbarem Wert.
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